European Championship 2019 - Riva / ITA - Final Day

Bei bedecktem Himmel und Nordwind fielen gestern mit einem intensiven Regatta-Tag die Entscheidungen um Titel und Preisgeld (100'000 $) an der Star-Euro. Nach einem letzten Fleet-Race am Morgen segelten die besten 10 in einem Ausscheidungs-Modus die Final-Regatten. Für das Finale der letzten 4 qualifizierten sich Kusznierwicz POL/Melo POR als Sieger der Vorrunde direkt. Mit dabei waren Scheidt/Boening BRA, Cayard USA/Artur Lopes BRA und Rohart/Ponsot FRA. In einem abwechslungsreichen Rennen gelang es Scheidt/Boening BRA auf dem Schluss-Vorwind die zuvor führenden Rohart/Ponsot FRA auf der Ziellinie abzufangen und mit 3 Sekunden Vorsprung die 20'000 $ für den Sieger abzuholen. Cayard/Lopes folgen auf Rang 3. Merkelbach/Koy GER konnten sich für das Finale qualifizieren und wurden 8. Als bestes der drei Schweizer Teams bendeten Urs Hunkeler SUI mit seinem österreichischen Olympia-Vorschoter und Volvo Ocean Race-Veteran Andreas Hanakamp AUT auf Rang 38.

 

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  • Das Podest EM 2019
  • Rohart und Scheidt - im Zeil gewinnt Scheidt um 3 Sekunden.
  • Urs Hunkeler SUI mit seinem österreichischen Vorschoter Andreas Hanakamp segeln im letzten Lauf in die Top 30.

MIT VORWIND-KUNST ZUM DREI-SEKUNDEN-SIEG:  ROBERT SCHEIDT SIEGT AUF DEM GARDASEE
 
Das brasilianische Duo Robert Scheidt/Henry Boening hat die Starboot Europameisterschaft 2019 und den Star Sailors League Breeze Grand Slam eine Woche lang dominiert. Auch wenn nicht immer alles nach Plan verlief…

Der Showdown am Ende des Finaltages war so intensiv, so packend und so spannend, dass man phasenweise den Atem anhielt. Ihren Sieg sicherten sich die Brasilianer auf dem Gardasee vor Riva del Garda erst auf den letzten Metern ins Ziel. „Ich war am Ende des Rennens so müde, dass Henry mir sagen musste, dass wir gewonnen haben, weil ich es nicht wusste. Mir war schon schwarz vor Augen, so hoch war meine Herzfrequenz“, erzählte der erschöpfte, aber überglückliche Robert Scheidt am Ende des für ihn perfekt ausgegangenen Tages.

Über Scheidts meisterliche Vorwind-Kunst ist schon vieles gesagt worden. Doch als sie heute noch einmal im entscheidenden Duell mit den Franzosen Xavier Rohart und Pierre-Alexis Ponsot gefragt war, wurde eine Galavorstellung daraus. Scheidt machte mit purer Willenskraft und großem Können aus einem 30-Meter Rückstand einen Drei-Sekunden-Vorsprung im Ziel. 

Der Tag hatte früh um 8.30 Uhr mit dem letzten Fleetrace der Qualifikation begonnen. Für die Besten dauerte er lange, denn die mit Spannung erwarteten Finalläufe waren entsprechend der vorhergesagten guten Segelbedingungen für den Nachmittag angesetzt.


Race 9:  Den dritten Rennsieg sicherten sich die Franzosen Xavier Rohart und Pierre-Alexis Ponsot. Die weiteren Platzierungen: 2. Robert Scheidt BRA, 3. Roberto Benamati ITA, 4. Kusznierewicz POL, 5. Eivind Melleby NOR vor Diego Negri  ITA und sensationeller Rang 7 für Thomas Allhart NED, die sich mit dem erneuten Top Race leider knapp den Viertel Final verpassten.  Auf den weiteren Rängen: Guido Gallinaro mit Kilian Weise als Crew, vor Paul Cayard, Lars Grael BRA . Punkte verloren haben  Doyle USA mit Rang 31 und Fredi Loof SWE (Mastbruch an 3. Stelle liegen)  Es recichte ihnen jedoch dennoch in die Top 10 für das Finale.

Die Schweizer Teams:
Urs Hunkeler SUI/Andreas Hanakamp AUT segeln erneut einen sehr guten Lauf und klassieren sich auf Rang 29 und schliessen die EM auf Rang 38. Hans Stöckli/Alex Gouda segeln im letzten Lauf ein 55. Rang (Gesamtrang 58) und müssen das junge Welsche Team
Vincent Guidoux/ Yann Dorset, die erneut mit Rang 36 einen guten Lauf segeln im Gesamtklassement - Rang 56 - um zwei Ränge geschlagen geben.

Link zur Rangliste auf der SSL Webseite

Das Vierte Finale:
Als erste konnten Eric Doyle und Payson Infelise (beide USA), Freddy Lööf (SWE) und Brian Fatih (USA) sowie das beste rein deutsche Duo Hubert Merkelbach und Markus Koy wieder Kurs auf den Hafen von Riva del Garda nehmen. Sie schieden im Viertelfinale aus.

und das Halbfinale:
Nach dem Halbfinale folgten ihnen der italienische Steuermann Diego Negri und sein Berliner Vorschoter Frithjof Kleen, mit Platz fünf. Auch für Eivind Melleby/Joshua Revkin (Norwegen/USA) und Roberto Benamati/Alberto Ambrosini (Italien) kam das Aus im Halbfinale. 

Das große Finale bestritten vier der bekanntesten Athleten der Segelwelt und ihre erfahrenen Vorschoter: Scheidt und Boening, Mateusz Kusznierwicz/Frederico Melo(Polen/Portugal), Paul Cayard/Arthur Lopes (USA/Brasilien) und die beiden Franzosen Xavier Rohart und Pierre-Alexis Ponsot. 

Vor allem die Franzosen hatten die letzten Rennen vor dem Finale mit stark ansteigender Formkurve bestritten, das letzte Rennen am vorletzten Tag und auch die frühmorgendliche Wettfahrt am Finaltag gewonnen. Entsprechend selbstbewusst kreuzten sie an der Startlinie auf, holten sich einen weiteren Sieg im Viertelfinale und Rang zwei im Halbfinale. Derart in Fahrt waren sie es, die Scheidt am stärksten und bis ins Ziel Paroli bieten konnten. 

Mateusz Kusznierwicsz und Frederico Melo hatten zwar die Vorrunde souverän gewonnen und waren deswegen direkt für das Finale gesetzt worden, doch der vermeintliche Vorteil schien das Duo leicht aus dem Rhythmus gebracht zu haben. Die gerade noch so überragend segelnde Crew kam im Finale nicht mehr so in Schwung wie zuvor, konnte in den Kampf um den Sieg nicht eingreifen.   

Gleichzeitig feierte Paul Cayard draußen auf dem Gardasee im Regen seinen 60. Geburtstag. Je kleiner die Felder auf Kurs Finale wurden, je besser konnte Cayard seine in sieben America’s-Cup-Teilnahmen erworbenen taktischen Fähigkeiten einsetzen. „Um das hier zu gewinnen, brauchst du einen perfekten Start und musst sehr schnell sein. Und dann wird es auf ein paar Meter hier oder da ankommen“, hatte Cayard vor dem Finale prophezeit. Und so kam es. Der amerikanische Segler, der als ehemaliger America’s-Cup-Steuermann die italienische „Il Moro di Venezia“ 1992 zum Erfolg im Louis Vuitton Cup steuerte und deshalb in Italien sehr bekannt und beliebt ist, segelte souverän und nahezu fehlerlos durch Viertel- und Halbfinale.  Erst im Finale sorgte eine Aufteilung des Quartetts in zwei Zweier-Gruppen, die jeweils eine Seite des Kurses wählten, dafür dass Rohart und Scheidt den zunächst führenden Cayard überholen konnten.  Dabei sah es an der letzten Wendemarke vor dem Schlusssprint ins Ziel tatsächlich so aus, als könnte der Vorsprung der Franzosen auch vor dem Wind zum Sieg reichen. Doch es folgte ein Segelthriller, in dessen Verlauf sich Robert Scheidt seinen Rückstand mit grandiosem Können und unvergleichlichem Kampfgeist Meter für Meter reduzierte. Mit dem Sieg sicherten sich Scheidt und Boening den Titel beim ersten SSL Breeze Grand Slam auf dem Gardasee und den Sieg bei der Offenen Europameisterschaft der Starboote. Dafür kassierte das Duo den Löwenanteil des Preisgeldes in Höhe von insgesamt 100.000 US-Dollar.


Link zur Rangliste auf der SSL Webseite

Das Fazit der SSL: Trotz der teilweise unbeständigen Wetterbedingungen und mehr Regen als üblich für diese Jahreszeit in dieser Region, feierten die Segler den SSL Breeze Grand Slam und die Starboot Europameisterschaft 2019 in gelungener Kombination als großen Erfolg. Spaß gemacht hat allen 89 Teams auch der gemeinsame Einsatz der Segelstars und der ambitionierten Amateure der Starbootklasse, die sich mit ihren Helden messen konnten.
 
Anmerkung Webmaster:  Der Event war wie stets die Anlässe der SSL erneut Top organisiert. Die live Übertragungen resp. Kameraführung zeigen zuviele Nahaufnahmen der Boote und lassen die Taktik nur schwer erkennen. Im weiteren ist es eine Falschaussage dass wir ohne die Kombination mit einem SSL Grand Slam uns nicht mit den Top Segler messen könnten. Diese sind auch an EM  und  WM wenn der Event in der üblichen Form stattfinden, und nach dem gültigen Reglemente der ISCYRA ausgetragen werden. Es ist fraglich, ob der zeitliche Aufwand für eine EM  mit 6 Tagen nicht  zu gross für die Amateure ist, und mit drei Regatten am Tag für etliche der ohnehin überalterten Starklasse  auch Freude bereitet - odere eher den 'Verleider' und Rücktritte uns bescheren wird. In Anbetracht der in einem Monat bereits folgenden Weltmeisterschaft in Porte Cervo, die 10 Tage in Anspruch nehmen wird,  folgt ein weiterer Grossanlass der den Lokalen Regatten in diesem Zeitraum massiven Teilnehmer-schwund bescheren wird . 

Die TOP 15 und unsere SUI Star Teams.

PLNat.EivindCrew
1BRARobert ScheidtHenry Boening
2FRAXavier RohartPierre-Alexis Ponsot
3USAPaul CayardArthur Lopes
4POLMateusz KusznierewiczFrederico Melo
5ITADiego NegriFrithjof Kleen
6NOREivind MellebyJoshua Revkin
7ITARoberto BenamatiAlberto Ambrosini
8GERHubert MerkelbachMarkus Koy
9SWEFredrik LööfBrian Fatih
10USAEric DoylePayson Infelise
11NEDThomas AllartGert Van der Hejiden
12CROMarin MisuraTonko Barac
13BRALars GraelPedro Truche
14IRLPeter O'Leary Robert O'Leary
15ITASilvio SantoniSergio Lambertenghi
    
38SUIUrs HunkelerAndreas Hanakamp
56SUIVinvcent GoudouxYann Dorset
58SUIHans StöckliAlex Gouda
    
Total gewertet 89 Teams aus 22 Nationen

Weitere Informationen, Fotos, Videos und die Ergebnisse finden Sie hier:
https://starclass.org/
http://www.starsailors.com/
   
 

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