SPANNENDE RENNEN IM PARADIES – SCHÜMANN SIEGT ERSTMALS
Der zweite Tag der Qualifikationsrunde bei den Star Sailors League Finals (SSL) erwies sich als komplexes Schachspiel auf dem Wasser für die mit Stars gespickte Flotte der Teams aus neun Ländern, darunter neun olympische Medaillengewinner und ebenso viele Weltmeistern. Am vorletzten Tag der Qualifikationsrunde konnten sich in den drei Wettfahrten erneut drei verschiedene Crews durchsetzen. Unter ihnen waren zwei VIP-Teams, also Mannschaften, die nicht regelmäßig Starboot segeln, sondern aufgrund anderer großer Erfolge zu den SSL Finals eingeladen sind. So wie Jochen Schümann, der mit Ingo Borkowski das letzte Rennen des Tages gewinnen konnte.
Xavier Rohart und Pierre-Alexis Ponsot waren als Spitzenreiter in diesen zweiten Qualifikationstag gestartet und konnten ihre Führung ebenso behaupten wie die Italiener Diego Negri und Sergio Lamberthengi ihren zweiten Platz. Der polnische Olympiasieger Mateausz Kusznierewicz und Dominik Zycki segelten auf Platz drei vor, während der Neuseeländer Hamish Pepper und sein brasilianischer Vorschoter Bruno Prada auf den vierten Platz zurückfielen, damit aber weiterhin die bestplatzierte VIP-Crew sind.
Gleich dahinter rückten Jochen Schümann und Ingo Borkowski nach einem erfolgreichen Tag punktgleich mit Pepper und Prada auf Platz fünf vor. Mit den Rängen 5, 6 und 1 kam das Duo vom Yachtclub Berlin-Grünau den führenden Teams deutlich näher. Die Plätze sechs und sieben belegen nach acht Wettfahrten die Franzosen Jean Baptiste Bernaz und Pascal Rambeau vor den Amerikanern George Szabo und Edoardo Natucci. Beide haben sich ein 20-Punkte-Polster auf den zwölften Platz erworben, der nicht mehr zum Einzug in die nächste Runde reichen würde.
Noch drei weiteren VIP-Teams gelang es am Donnerstag, sich in die Top Ten vorzuarbeiten: Die Amerikaner Paul Cayard und Bryan Shark, Tonci Stipanovic/Massimo Canali (Kroatien/Italien) und die Briten Ian Williams und Steve Mitchell liegen auf den Plätzen acht bis zehn.
Johannes Polgar und Markus Koy vom Norddeutschen Regatta Verein haben den Tag mit Platz elf auf dem „Schleudersitz“ beendet. Dieser Platz ist es, den alle Teams am Finaltag mindestens anstreben, um die nächste Runde der SSL Finals zu erreichen. Die Kroaten Gaspic/Sitic hatten Tag 2 mit einem Rennsieg eröffnet und konnten auf Platz zwölf vorrücken. Diesen Aufwärtstrend wollen sie morgen fortsetzen.
Die ersten Dramen hatten sich bereits zu Beginn des ersten Rennens abgespielt. Wettfahrtleiterin Sharon Bourke hatte nach einem allgemeinen Rückruf die Flagge India gesetzt. Weil Rohart und Ponsot dachten, dass sie danach beim Startschuss zu früh über die Linie gegangen waren, kehrten sie zurück und bereinigten sich. Dennoch blieb die X-Flagge gesetzt. Was bedeutete, dass es weitere Frühstarter gegeben hatte. Erst an der nächsten Wendemarke wurden diese aus dem Rennen genommen. Es waren Arnis Baltins/Augie Diaz (USA) und Pavlos Kontides aus Zypern mit Mark Strube. Gaspic/Sitic gewannen danach das zweite Rennen, bevor Jochen Schümann und Ingo Borkowski ihre meisterliche Klasse demonstrierten und die dritte Wettfahrt des Tages gewannen.
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UND DAS HABEN SIE GESAGT...
SERGIO LAMBERTENGHI
„Wir sind nicht 100 Prozent sicher, dass wir den Cut überstehen, aber wir haben sehr gute Chancen. Am Samstag beginnt dann alles bei Null und jedes Rennen kann das letzte sein. Das Viertelfinale wird mit elf Teams hart werden. Von da an, so glaube ich, wird es dann einfacher bis hoffentlich zum Finale.“
IVAN GASPIC
„In Kroatien sagen wir ‚Wenn Du einen Vogel siehst, dann heißt das nicht, dass draußen Frühling herrscht.’ Heute war es etwas besser, aber ich muss noch ein besseres Gefühl für das Boot in leichten Winden und Welle entwickeln. Es ist ok. Ich freue mich auf die Rennen morgen. Wir sind in keiner ganz schlechten Position und die Bedingungen werden uns hoffentlich helfen. Wir haben nichts zu verlieren und werden ganz sicher morgen mit Volldampf segeln!“
JORGE ZARIF
„Heute hatten wir ein Problem und haben das Segel runtergenommen. Als wir es wieder hochzogen, habe ich das Ruder bewegt um den richtigen Kurs einzuschlagen. Dabei ist die Pinne in der Mitte durchgebrochen. Es war ein schlechter Start. Wir hatten ein Rennen um Platz zehn herum, doch das dritte Rennen war dann wieder so schlecht wie die anderen Rennen in dieser Woche. Ich bin trotzdem glücklich hier in Nassau zu sein. Es ist wunderschön und wir segeln mit unglaublichen Leuten. Ich bin nur aufgrund unserer Ergebnisse frustriert.“
Die dreitägige Qualifikationsrunde endet am Freitag mit voraussichtlich zwei weiteren Wettfahrten, bevor die elf Teams feststehen, die eine Runde weiterkommen. Die beiden führenden Teams können ihren Platz unter den Top Elf nicht mehr verlieren. Doch dem Sieger der Qualifikationsrunde winkt im Gegensatz zu den Teams auf den Plätzen zwei bis elf, die in einem K.O.-Rennen im Viertelfinale aufeinander treffen, der direkte Einzug ins Halbfinale. Im vergangenen Jahr reichten 71 Punkte zum Weiterkommen in die entscheidenden Läufe am Samstag. Entsprechend dieser Statistik wären Gaspic/Sitic und Diaz/Baltins immer noch im Rennen um einen Platz im Finale am Samstag, in dem es nach Viertel- und Halbfinale um einen Anteil an den insgesamt 200.000 US-Dollar Preisgeld geht.
Weitere Informationen finden Sie auf der SSL Website: www.starsailors.com
Presse Mitteilung SSL zum Ausdrucken (auf Brauser)
Rachele Vitello
Press Officer | Star Sailors League SA